Bollenbach


Schulisches

Die Unterrichtung der Kinder erfolgte bis in das 18. Jahrhundert, meist nur in der Form durch Geistliche gegebenen Christenlehre. Die Grafen von Fürstenberg und die Kirche förderten besonders das Schulwesen. Nach einer Schulordnung von 1746 waren alle 7 bis 13jährigen Kinder schulpflichtig.

Seit 1792 unterhielten die Stäbe Bollenbach, Schnellingen und Welschenbollenbach gemeinsam ein Schulhaus. Kleinere Kinder besuchten täglich zwei Stunden die Schule, die Größeren wöchentlich an drei Tagen.

Durch den Umbau eines Bauernhauses erstellte die Gemeinde Bollenbach 1848/49 ein neues Schulhaus. In zwei Schulklassen unterrichteten zwei Lehrer 108 Schüler, davon 74 aus Bollenbach und 34 aus Schnellingen. Im Dach des Hauses befand sich auch das Ratszimmer der Gemeinde.


Luftaufnahme aus dem Jahre 1936

Bis 1907 unterhielten Bollenbach und Schnellingen diese gemeinsame Schule. Die Schulbehörde drängte auf den Bau einer neuen Schule. Dieser Zustand brachte die Bürger von Schnellingen auf den Gedanken, sich vom Schulverband mit Bollenbach zu lösen und eine eigene Schule zu gründen. Diese Absicht stieß zunächst auf Widerstand vor allem der Gemeinde Bollenbach. Sie hätte Schnellingen für das gemeinsame Schulvermögen, zu dem außer dem Gebäude und seiner Einrichtung noch ein paar Äcker gehörten, entschädigen müssen. Die Schulbehörde schlug damals den Schnellingern vor, mit der Stadt Haslach einen Schulverband zu gründen. Im Juni 1904 hielten die Schnellinger eine B303274rgerversammlung ab, auf der sie mit allem Nachdruck auf eine Lösung des Schulverbandes mit Bollenbach drängten. Es wurde auch mit der Zugehörigkeit zur Pfarrei Steinach argumentiert, die „als eine äußerst beschwerliche Belästigung“ empfunden wurde, „die viele unnötige Opfer an Zeit und Geld auferlegte“, da die Pfarrkirche mehr als eine Stunde entfernt liege. Falls die Lostrennung vom Schulverband mit Bollenbach nicht genehmigt werde, so sei auch das Verlangen, mit Zeit der Pfarrei Haslach beizutreten, für alle Zeiten unmöglich gemacht.

Damit hatten dann die Schnellinger Erfolg, und sie konnten bereits am 16. Oktober 1907 ihr Schul- und Rathaus einweihen. Die Schnellinger Einlehrerschule bestand bis zum Jahre 1969. Kurz nach den Schnellingern bauten auch die Bollenbacher ein stattliches Schul- und Rathaus in den Jahren 1908/09. Der langjährige Schulleiter Karl Laumont wurde im Jahre 1969 zum Ehrenbürger der Gemeinde Bollenbach ernannt. Die Bollenbacher Volksschule wurde bis zum Jahre 1973 als Grundschule weitergeführt. Heute ist in den unteren Räumen des ehemaligen Schulhauses der Kindergarten untergebracht.